Evolutionsbelege - Belege für die Evolutionstheorie

Evolutionsbelege einfach erklärt
Was sind eigentlich Evolutionsbelege, und was sagen sie über die Evolutionstheorie aus?

Durch Darwin wurde die Evolutionstheorie erstmals Gegenstand fachlicher und gesellschaftlicher Diskussion. Doch lange Zeit fehlten entsprechende Belege für diese Theorie. Als Evolutionsbelege werden in der Biologie Fakten angesehen, die die Theorie der Entstehung der Arten durch Evolution unterstützen. Dazu zählen beispielsweise die Erkenntnisse der Embryologie (Gleichheit der Embryonen in frühen Entwicklungsstadien), oder die weitgehende Übereinstimmung von DNA-Sequenzen von Arten der durch die Evolutionstheorie eine verwandschaftliche Nähe nachgesagt wird.

Endosymbiontentheorie als Evolutionsbeleg

Die Endosymbiontentheorie erklärt das Vorhandensein von Mitochondrien und Plastiden innerhalb tierischer und pflanzlicher Zellen sowie ihren ungewöhnlichen Aufbau als einzige Zellorganellen mit Doppelmembran als eine Art Relikt einer früheren Symbiose. Nach der Endosymbiontentheorie macht die Entwicklung einer Doppelmembran für diese Zellorganellen keinen Sinn, es ergibt sich daraus kein praktikabler Vorteil. So kann diese nur dadurch entstanden sein, dass ein Ur-Verwandter Einzeller einst einen anderen Einzeller umschlossen hat (vermutlich zur Nahrungsaufnahme). Dabei kam es aber offenbar aus irgendeinem Grund nicht zu einer Verdauung der eingeschlossenen Zelle, sondern zur Entwicklung einer Symbiose.

Kernelemente der Endosymbionthenteorie sind:

  • Mitochondrien und Plastiden haben sich als Zellorganellen aus Prokaryoten entwickelt, die in Symbiose mit einem anderen Prokaryoten lebten
  • Durch Jahrmillionen der Koevolution wurden beide Partner mit der Zeit aufeinander angewiesen

Belege für die Endosymbiontentheorie und damit Evolutionsbelege sind:

  • Mitochondrien und Plasmiden besitzen eine Doppelmembran
  • In beiden liegt ein ringförmiges Genom vor, ähnlich eines Plasmids bei Bakterien oder Archaeen
  • Beide Zellorganellen haben ungefähr die Größe von Bakterien
  • Beide Zellorganellen teilen sich unabhängig von der Zellteilung

Rudimente und Atavismen

Die Evolutionstheorie belegt schlüssig das Vorhandensein eigentlich nutzloser Organe oder Knochen, wie beispielsweise die innen liegenden knöchernen Überbleibsel von Hinterbeinen bei Walen oder gar aller Extremitäten bei Blindschleichen. Solche Rudimente treten auch beim Menschen auf. So ist das menschliche Steißbein nur mit der Rückbildung einer ehemaligen Fortführung der Wirbelsäule in einen Schwanz zu erklären.

Atavismen hingegen sind Merkmale die entgegen des typischen Habitus bei Nachkommen mit Eltern ohne diese Merkmale plötzlich auftreten. Beispielsweise gilt die "Hypertrichose" (fellartige Behaarung beim Menschen) als ein Atavismus, also ein Merkmal das evolutionsgeschichtliche Vorfahren trugen aber eigentlich längst nicht mehr auftritt.

Die Evolutionstheorie liefert für beide Merkmale eine logische Erklärung, wie auch beide Merkmale einen logischen Beleg für die Evolutionstheorie liefern.

Evolutionsbelege aus der Paläontologie

Mittels Fossilien lassen sich verwandtschaftliche Nähen durch die Entdeckung immer neuer, ausgestorbener Spezies belegen. Dabei füllen mittels Fossilien rekonstruierte Spezies bisher unbekannte Entwicklungsstufen zu anderen Spezies aus, und liefern eine Erklärung für das zuvor noch als "plötzlich" wahrgenommene Auftauchen bestimmter Merkmale. Je mehr Fossilien entdeckt werden, desto mehr verwandtschaftliche Nähen verschiedener heutiger noch lebender oder bereits ausgestorbener Spezies lassen sich erschließen.

Damit liefert die Paläontologie wichtige Evolutionsbelege, und die Evolutionstheorie die passenden Erklärungen der Verwandtschaften unter den Fossilien.