Die beliebtesten Studiengänge Deutschlands

Über 16.000 Studiengänge werden in Deutschland von rund 500 Hochschulen angeboten, darunter etwa 100 Universitäten, an die 300 Fachhochschulen sowie akkreditierte Akademien und künstlerische Hochschulen. Doch welche Studiengänge sind in Deutschland besonders beliebt, und was kannst du mit ihnen anfangen? Wir haben es für dich rausgefunden.

Platz 1: Betriebswirtschaftslehre

Mit weitem Abstand führt die Betriebswirtschaftslehre die Rangliste der beliebtesten Studiengänge in Deutschland an. Gut ausgebildete Betriebswirte sind Generalisten, die in vielen Bereichen eines Betriebes eingesetzt werden können. Das Bachelor-Studium der BWL ist zumeist geprägt von einer breitbandigen Lehre der Wirtschaftswissenschaft mit den Bereichen Mikroökonomie, Makroökonomie, Buchführung, Handelsrecht und Finanzmathematik. Viele Studenten der BWL entscheiden sich, auf das generalistische BWL-Bachelorstudium noch einen Master draufzusetzen, um sich mit spezialisierten Fähigkeiten von den vielen anderen BWL-Absolventen am Arbeitsmarkt abzuheben.

  • Ca. 250.000 Studenten in Deutschland
  • Breitbandiges, generalistisches Studium
  • Hohe Nachfrage am Arbeitsmarkt zeitgleich hohe Konkurrenz durch viele Absolventen
  • Dauer: Regulär 6 Semester
  • Einstiegsgehalt Bachelor: 3000 - 4000 €
  • Einstiegsgehalt Master: 4000-6000 €

Platz 2: Jura

Die Rechtswissenschaften sind über die Jahre hinweg ein allseits beliebter Studiengang. Über 100.000 Studenten sind an deutschen Hochschulen eingeschrieben, und verfolgen das berufliche Ziel der Anwaltschaft. Dabei gehören die Rechtswissenschaften zu einem der aufwändigsten und langwierigsten Studiengänge überhaupt, oftmals auch als der "trockenste" Studiengang überhaupt verschrien. Die Regelstudienzeit beträgt derzeit 9 Semester, in Zukunft 10 Semester. Es ist aber ein Irrglaube, dass danach der Berufseinstieg wie bei anderen Studiengängen erfolgen kann.

Jura wird in einem Grund-, und Hauptstudium studiert, das aktuell im Regelfall 9 Semester Dauert. Anschließend folgt das sogenannte "Repetitorium" das meist 1 Jahr, also weitere 2 Semester in Anspruch nimmt und der Vorbereitung auf das knüppelharte 1. Staatsexamen dient (mit heftiger Durchfallrate im 1. Anlauf). An das 1. Staatsexamen schließt ein über 2 jähriges Referendariat in verschiedenen Kanzleien oder Gerichten an (weitere 4 Semester). Erst dann kann das 2. Staatsexamen mit Schwerpunkt auf einem bestimmten Bereich geschrieben werden, das den Berufseinstieg erlaubt (zusammen mit dem Überhang des Referendariats 1 weiteres Semester). Zu bedenken ist, dass viele Studenten nach dem 1. Staatsexamen meist über ein Jahr (weitere 2-4 Semester) auf eine Referendariats-Stelle warten müssen.

In Summe dauert es von Studienbeginn bis Berufseinstieg für einen Juristen 15 bis 19 Semester (7,5 - 9,5 Jahre!), und damit so lange wie in kaum einem Studiengang (nicht einmal Medizin).

Auch zu bedenken ist: Wird eines der Staatsexamen in zwei Versuchen nicht bestanden, war alles umsonst. Der Abschluss als Jurist ist dahin. Desweiteren zählt die Note: Ein Jurist mit schlechtem Abschluss wird es auf dem auf enorme Leistung getrimmten Arbeitsmarkt für Juristen schwer haben einen der wirklich guten Jobs zu ergattern.

  • Über 100.000 Studenten
  • Regelstudienzeit: 9 Semester (Berufseinstieg i.d.R. erst nach 15-19 Semestern möglich!)
  • Sehr anspruchsvolles Studium, hoher Leistungsdruck
  • Einstiegsgehalt: Trotz langem Studium 2500-3500€ (Ausnahmen nach oben bei besonders guter Leistung)

Platz 3: Maschinenbau

Im Land der Maschinenbauer und Autohersteller sind sie besonders gefragt: Die Maschinenbauer. Mit einem abgeschlossenen Maschinenbau-Studium hat es bis dato kein Absolvent schwer in Deutschland einen Arbeitsplatz zu finden. Im Gegenteil, Maschinenbauer sind wertvolle und gefragte Spezialisten in einem der wichtigsten Wirtschaftszweige Deutschlands. Das Maschinenbaustudium ist geprägt von Mathematik, Physik, Technik und praktischen Modulen in denen das erlangte Wissen angewandt werden kann. Wer sich in der Schule vor Mathe gruselt, der sollte sich ein Maschinenbaustudium noch einmal überlegen.

  • Großteil der Studenten männlich
  • Ca. 100.000 eingeschriebene Studenten
  • Regelstudienzeit: 6 Semester (Bachelor) 4 Semester (Master)
  • Einstiegsgehalt: 3200-4200€

Platz 4: Informatik

Jedes Jahr klettern die Zahlen der Informatik-StudentInnen auf neue Höhen. Das kommt nicht von ungefähr. Der Bedarf an Informatikern ist im Zuge der Digitalisierung riesig. Zehntausende gut bezahlte Arbeitsplätze sind hier in den letzten Jahren bestanden, und sie hungern nach hochqualifizierten Arbeitskräften. Informatiker mit Hochschulabschluss erleben gerade goldene Zeiten: Es gibt viel mehr offene Stellen als der jährliche Output an Absolventen überhaupt besetzen kann. Informatik ist mit der Mathematik eng verwandt. Das Studium baut sich auf komplexen mathematischen Grundlagen auf, die durch breitbandige Kenntnisse der verschiedenen Programmiersprachen sowie etlichen Praxisprojekten ergänzt werden. In den letzten Jahren haben sich aus der Informatik besonders viele Doppelstudiengänge mit Überschneidungen aus dem Wirtschaftsbereich gebildet.

  • Studentenzahlen: über 100.000
  • Regelstudienzeit: Bachelor 9 Semester, Master 4 Semester
  • Einstiegsgehalt: ca. 4000 €

Platz 5: Medizin

Der 5. Platz geht zwar an den Studiengang Humanmedizin, allerdings war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Wirtschaftswissenschaften. Geht man nach der absoluten Zahl eingeschriebener Studenten, dann liegt Medizin vorne. Allerdings muss dabei bedacht werden, dass ein Medizinstudium deutlich länger dauert als ein Studium der Wirtschaftswissenschaften, und deshalb zwangsläufig mehr Studenten im gesamten Verlauf des Studiengangs eingeschrieben sind.

Allerdings muss bedacht werden, dass auf die wenigen jährlich vergebenen Studienplätze in Deutschland zehntausende Wartende kommen, die sogenannte Wartesemester sammeln um doch noch irgendwie Medizin studieren zu können. Deshalb haben wir uns entschieden den Platz 5 doch an Medizin zu vergeben.

Humanmedizin ist ein herausfordernder Studiengang: Wer es erst einmal geschafft hat einen Studiengang zu ergattern, der kann sich schon mal auf die Schultern klopfen. Die Zugangsregularien sind seit Jahren die härtesten aller Studiengänge. Auf einen Platz kommen dutzende Bewerber. Das Studium setzt sich in der Vorklinik meistens aus Biologie, Chemie, Biochemie, Physik, Anatomie, Terminologie und Psychologie zusammen und erfordert ein mehrmonatiges Pflegepraktikum vor Studienbeginn.

Ärzte sind Mangelware, zumindest auf dem Land. Deshalb sind die Berufsaussichten rosig, zumal unsere Gesellschaft immer älter wird. Nach oder während der Studiums kommt meist die Promotion, es folgt die Assistenzarztzeit und zumeist ein Facharzt. Bis man als Arzt/Ärztin wirklich Geld verdient vergeht viel Zeit, auch wenn ein Facharztgehalt ein sehr auskömmliches Leben ermöglichen kann.

  • Studierende: ca. 90.000
  • Regelstudienzeit: 10 Semester + Praktisches Jahr (PJ) 2 Semester
  • Einstiegsgehalt: Als Assistenzarzt ab 4000€

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